Eiweißreiche Ernährung für Sportler:innen – auch ohne Fleisch

Wenn du sportlich aktiv bist, kennst du wahrscheinlich das ewige Mantra: „Ohne Eiweiß kein Muskelaufbau.

Wenn du sportlich aktiv bist, kennst du wahrscheinlich das ewige Mantra: „Ohne Eiweiß kein Muskelaufbau.“ Stimmt auch. Doch was viele vergessen – oder schlicht unterschätzen: Eine eiweißreiche Ernährung funktioniert wunderbar ohne Fleisch. Ob du aus ethischen Gründen auf tierische Produkte verzichtest, deinen Fleischkonsum einfach reduzieren willst oder deinem Körper mit mehr Pflanzenpower etwas Gutes tun möchtest – die Alternativen sind da. Und sie sind besser, als ihr Ruf.

Warum Protein so wichtig ist – und worauf du achten solltest

Proteine sind Bausteine deines Körpers. Muskeln, Haut, Haare, Enzyme – sie alle bestehen aus Aminosäuren, den Einzelteilen von Eiweiß. Wenn du Sport machst, steigt dein Bedarf deutlich an. Dein Körper braucht mehr Baumaterial, um beschädigte Muskelzellen zu reparieren und neue aufzubauen. Die gute Nachricht: Auch pflanzliche Quellen können dir genau das liefern – wenn du sie klug kombinierst.

Dabei kommt es nicht nur auf die Menge an, sondern auf die Qualität des Eiweißes. Pflanzliche Lebensmittel enthalten oft nicht alle essentiellen Aminosäuren in perfekter Zusammensetzung. Aber: Wenn du verschiedene Quellen über den Tag hinweg isst – zum Beispiel Hülsenfrüchte, Getreide, Nüsse und Gemüse – bekommst du alles, was du brauchst. Ganz ohne Steak.

Hülsenfrüchte: Mehr als nur Linsensuppe

Linsen, Kichererbsen, Bohnen – sie alle liefern dir eine ordentliche Portion Eiweiß und sind dabei auch noch ballaststoffreich und sättigend. Gerade in Kombination mit Reis oder Vollkornbrot entsteht eine komplette Eiweißquelle, die deinem Körper genau das gibt, was er braucht. Dazu sind sie günstig, vielseitig und lassen sich perfekt vorkochen – ideal also auch für Meal Prep.

Eine Portion Linsen bringt es auf rund 24 Gramm Protein pro 100 Gramm (ungekocht). Kichererbsen liefern etwa 19 Gramm. Damit spielen sie in der Liga von Fleisch, nur mit weniger Fett und ohne Cholesterin. Und: Du tust ganz nebenbei auch deinem Darm etwas Gutes.

Soja, Tofu & Tempeh: Die unterschätzten Champions

Sojaprodukte haben lange ein Imageproblem gehabt. Zu Unrecht. Tofu und Tempeh sind hervorragende Eiweißlieferanten mit kompletter Aminosäurenbilanz. Besonders Tempeh, der fermentierte große Bruder des Tofus, ist in der Fitnessküche ein echtes Kraftpaket – und bringt pro 100 Gramm rund 20 Gramm Eiweiß auf den Teller.

Ob gebraten in der Pfanne, gegrillt oder in Bowls und Wraps – Tofu lässt sich unglaublich vielseitig einsetzen. Das Wichtigste ist, ihn richtig zu würzen und scharf anzubraten, damit er Textur und Geschmack entwickelt. Dann steht er tierischen Produkten in nichts nach.

Quinoa, Amaranth & Hafer: Getreide mit Power

Wenn du bei Eiweiß nur an Fleisch, Eier und Milch denkst, unterschätzt du die Kraft der Körner. Quinoa zum Beispiel liefert rund 14 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm und ist gleichzeitig glutenfrei und reich an Magnesium – ein Mineral, das besonders bei intensivem Training wichtig ist.

Auch Haferflocken sind nicht zu unterschätzen. Ein morgendliches Porridge mit Hafermilch, Nüssen und ein paar Beeren liefert dir nicht nur Energie, sondern auch wertvolles Eiweiß und Ballaststoffe für einen stabilen Blutzucker und ein langes Sättigungsgefühl. Ein echter Klassiker, der immer funktioniert.

Pfifferlinge kaufen: Kleine Pilze mit großem Potenzial

Wenn du glaubst, Pilze seien nur eine kalorienarme Beilage ohne großen Nährwert, solltest du deinen Blick überdenken – besonders bei Pfifferlingen. Diese aromatischen Waldpilze sind nicht nur geschmacklich ein Highlight, sondern auch ernährungsphysiologisch interessant. Sie enthalten pro 100 Gramm etwa zwei Gramm Eiweiß, was zunächst wenig klingt. Doch kombiniert mit anderen Zutaten – etwa in einer Vollkornpasta oder als Topping auf einer Linsen-Bowl – bringen sie Tiefe, Textur und Nährstoffe ins Gericht.

Besonders in der Pilzsaison lohnt es sich, Pfifferlinge zu kaufen, am besten frisch auf dem Wochenmarkt oder direkt beim Händler deines Vertrauens. Sie sind reich an Kalium, Vitamin D und B-Vitaminen – allesamt Mikronährstoffe, die im Sport eine zentrale Rolle spielen. Und sie geben deinem Gericht das gewisse Etwas, ohne schwer zu sein.

Nüsse und Samen: Klein, aber extrem effektiv

Chiasamen, Hanfsamen, Mandeln, Walnüsse – sie alle liefern konzentrierte Mengen an Proteinen, gesunden Fetten und Mikronährstoffen. Hanfsamen zum Beispiel enthalten alle neun essentiellen Aminosäuren und sind damit eine der wenigen vollständigen pflanzlichen Eiweißquellen.

Eine Handvoll Nüsse als Snack, ein Löffel Erdnussbutter im Smoothie oder Chiasamen im Porridge – so einfach kannst du deine Proteinbilanz aufbessern. Gleichzeitig bekommst du eine gute Portion Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E mitgeliefert, was für Regeneration und Zellschutz enorm wichtig ist.

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