Leistungssport für Kinder - Pro & Contra

Ab welchem Alter ist Leistungssport sinnvoll? Könnte er für Kinder sogar schädlich sein?

Sportliche Aktivitäten sind von klein auf ein wichtiges Element, um gesund und fit aufzuwachsen. Eine Anmeldung in einem Sportverein ist daher für die meisten Eltern eine wichtige Maßnahme, um dem eigenen Nachwuchs solche sportlichen Tätigkeiten im gewünschten Rahmen zu ermöglichen. Jene Teilnahmen an einem Vereinsleben wie Fußball, Handball, Basketball oder auch Turnen sind wunderbare Möglichkeiten, soziale Kontakte sowie Freundschaften zu knüpfen und sich körperlich zu betätigen. Da heute viele Kinder mit Fast-Food aufwachsen und oftmals unter Bewegungsmangel leiden, ist es interessant zu sehen, dass der Trend inzwischen wieder zu einer gesünderen Ernährung und mehr Sport geht. Das Thema Leistungssport ist jedoch noch einmal separat zu behandeln, denn hier spricht man von Sport, der aktiv betrieben wird, um darin auch Erfolge in Form von Wettbewerben zu erzielen. Daher gilt es, hier eine bedeutsame Achtsamkeit an den Tag zu legen, um den Nachwuchs nicht zu überfordern.

Was ist Leistungssport?

Im Grunde genommen ist es möglich, jegliche Sportart auch als Leistungssport einzustufen. Es ist davon abhängig, wie viel Energie und Zeit in die sportliche Aktivität gesteckt wird. In Deutschland sind vor allem die nachfolgenden Sportarten immer wieder mit dem Begriff Leistungssport in Verbindung zu bringen:

  • Fußball
  • Basketball
  • Handball
  • Eishockey
  • American Football
  • Turnen
  • Reiten
  • Tanzen/Ballett
  • uvm.

Leistungssport bedeutet, eine Sportart so auszuüben, dass sie mit dem größtmöglichen Erfolg verbunden ist. Zudem gehen damit körperliche und darüber hinaus in der Regel auch seelische Strapazen mit ein. Es ist also ein Thema, das Kinder und Jugendliche in Anspruch nimmt. Ein großer zeitlicher Aufwand ist von Nöten. Aber man sollte die Sache nicht nur von dieser Seite sehen, denn tatsächlich gibt es eine Menge Vor- und Nachteile, die für bzw. gegen die Ausübung von Leistungssport sprechen.

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Die Vorteile von Leistungssport

Leistungssport bedeutet auch, eigene Grenzen zu erkennen, an Schwächen zu arbeiten und eigene Stärken zu verbessern. Wer Sport mehr oder weniger professionell ausüben möchte, muss dafür zwar einiges an Einsatz wie Zeit, Geduld und Leistung bringen, doch es kann sich lohnen. Leistungssport ist in der Lage, den Kindern und Jugendliche eine Menge mit auf den Weg zu geben und dies bezieht sich nicht nur auf den Sport, sondern auch auf ihr zukünftiges Leben im Allgemeinen. Die folgenden Aspekte gehören auf jeden Fall zu den Vorteilen, die der Leistungssport bieten kann:

  • Leistungssport stärkt das Selbstvertrauen
  • Es können wichtige Kontakte geknüpft werden
  • Das Trainieren von Schwächen hilft dabei, für das Leben zu lernen
  • Ein Gefühl der Kameradschaft entsteht (bei Teamsportarten)
  • Das Lernen von Respekt gegenüber Personen wie Trainern/innen gehört dazu
  • Man hält sich fit und gesund (insofern der Leistungssport moralisch betrieben wird)

Die Nachteile von Leistungssport

Leider gibt es im Bereich des Leistungssports nicht nur Glück und Glückseligkeit. Es gibt auch einige Schattenseiten und es ist vor allem die Aufgabe der Trainer/innen und der Eltern, diese Schattenseiten im Blick bzw. gänzlich vom Nachwuchs fernzuhalten. Beispiele wie die Olympischen Spiele zeigen immer wieder junge Athleten/innen, die von ihren jeweiligen Trainern/innen, die sie eigentlich schützend unter ihre Fittiche nehmen sollten, bis zum Äußersten getrimmt werden. Und das in einem Alter, wo der Spaß am Sport noch im Vordergrund stehen sollte. Natürlich ist für alle jungen Menschen, die später eine Karriere als Profisportler/in in Betracht ziehen, eine frühe und gute Ausbildung wichtig, doch die nachfolgenden Aspekte sollten dabei eher keine Rolle spielen:

  • Die Körper werden während ihrer Entwicklung zu stark belastet
  • Ruhephasen werden oft nicht bedacht oder eingehalten
  • Ein zu starker psychischer Stress entsteht
  • Aus Freude am Sport entsteht ein Muss
  • Der Erfolgsdruck frisst an den Nerven des Nachwuchses
  • Anstatt Selbstvertrauen zu fördern, wird es oftmals abgebaut

Wie gefährlich ist Leistungsdruck für Kinder und Jugendliche?

Leistungsdruck kann positive, aber leider auch sehr negative Nebeneffekte hervorbringen. Es ist eine Tatsache, dass Kinder und Jugendliche nicht nur körperlich, sondern natürlich auch mental noch in der Entwicklung sind. Dies betrifft ganz besonders die berühmten Jahre der Pubertät. Hier prägt sich der Charakter eines Menschen, und viele Experten/innen sagen, dass dieser erst mit Mitte/Ende 20 vollständig ausgeprägt ist. Für Kinder oder Teenager kann eine zusätzliche psychische Belastung wie jene aus dem Leistungssport in Form von Leistungsdruck ein gefährlicher Punkt werden. Nicht jeder ist einem solchen Druck gewachsen und daher ist es eine Gefahr, die auch als eine solche einzustufen und unbedingt ernst zu nehmen ist. Man sollte diesen Grundsatz bedenken und dem Nachwuchs nicht zu viel zumuten. Am Ende darf der Spaß nicht außen vor sein und auch bei dem Willen, Erfolg zu haben, darf man gerne beim Sport lachen und scherzen sowie von Zeit zu Zeit auch mal eine erholsame Pause einlegen.

Wenn Kinder und Jugendliche noch im Wachstum sind

Je nach Alter sind Kinder und Jugendliche natürlich noch im körperlichen Wachstum und werden sowohl bei Größe und Gewicht noch zulegen. Darüber hinaus ist das Knochenwachstum betroffen und dieser ist ein sehr wichtiger Punkt. Wenn sich Kinder und Jugendliche noch im Wachstum befinden und sportlich falsch trainiert werden, kann dies nachhaltige Schäden am Knochenbau anrichten. Auch die Verletzungsgefahr ist in dieser Hinsicht keineswegs zu unterschätzen. Darum gilt es hier, eine Menge Aufmerksamkeit zu fokussieren und darauf zu achten, dass das Training in einem Rahmen stattfindet, welcher ein gesundes Heranwachsen ermöglicht. Natürlich ist unbedingt davon abzusehen, zu leistungssteigernden oder gar illegalen Substanzen zu greifen. Dies ist ein absolutes No-Go und hat im Sport nichts zu suchen. Schon gar nicht beim Nachwuchs.

Ist Leistungssport für Kinder und Jugendliche zu empfehlen?

Die Antwort auf diese Frage lautet: Auf jeden Fall. Denn es gibt zwar eine Vielzahl an Schattenseiten beim Punkt Leistungssport, aber wenn man diesen richtig und moralisch angeht, so ist der Leistungssport ein Festival an Lehrgut für das Leben. Er ermöglicht es den Kindern und Jugendlichen, Selbstvertrauen zu schöpfen, ihre Schwächen maßgeblich zu verbessern und am allerwichtigsten: Sport ist gesund und bringt viel Freude. All diese Gründe sprechen deutlich dafür, dass der Nachwuchs das Ausüben von Leistungssport in Erwägung ziehen sollte. Es ist wichtig, dass die Eltern, aber auch das Trainerteam in der Lage sind, dem Nachwuchs das gesunde Gleichgewicht aus Ehrgeiz und Spaß im und am Sport zu vermitteln. Entsprechende Ruhepausen sind ebenfalls von großer Wichtigkeit. Die Trainingseinheiten sollten also nicht übertrieben werden.

Was kann man tun, um dem Nachwuchs einen gesunden Leistungssport zu ermöglichen?

Gesund ist hier genau das richtige Stichwort. Beim Leistungssport geht es darum, die bestmögliche Leistung herauszuholen, aber weder Körper noch Geister der Kinder und Jugendliche dürfen dabei zu stark beansprucht werden. Für Eltern geht es vor allem darum, für den richtigen Rahmen bei dem Nachwuchs zu sorgen. Dies schließt verantwortungsvolle Trainer/innen mit ein. Hier sollte also eine gute Wahl getroffen werden. Auch ist es sicherlich nicht falsch, Wert auf eine gesunde Ernährung zu legen. Ausreichend Trinken und die Zunahme von wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen ist ebenfalls ein Teil des sportlichen Daseins. Warum gesunde Ernährung in der Schule so wichtig ist, wird hier erklärt.

Unter keinen Umständen sollten die Kinder und Jugendlichen zum Sport gezwungen werden. Wenn ihnen eine Sportart keinen Spaß bereitet, so ist dies von Beginn an nachteilig. Eine Möglichkeit besteht dann darin, dass sich der Nachwuchs selbst eine eigene Sportart aussucht und auch wenn diese den Eltern vielleicht nicht zusagt, so ist hier Unterstützung das Wort der Stunde. Der Nachwuchs sollte selbst darüber entscheiden dürfen, welche Sportart er für sich am besten findet. Auf diese Weise steht einer langen, zufriedenen und gesunden Ausübung von Leistungssport nichts im Wege. Und besonders Anfangs muss es auch nicht das beste Equippment sein, wenn man eh nicht weiß, ob das Kind darauf anspringt. Ein Schnäppchen tut er meistens auch.

Autor

Autor, Lektor und Social Media-Experte

Als Lektor, Autor und Social Media-Experte bringt Julian Dorra Erfahrung in den moderneren Finessen des Athletenalltags an den Tisch. Für ihn steht besonders das technische Element der Sportkarriere im Fokus: Wie man die subtilen Funktionen von Social Media zur Verbreitung nutzen kann.