EMS (oder elektrische Muskelstimulation) wird von Fans als hocheffektive Form der Muskelstimulation beschrieben. Es nutzt nieder- und mittelfrequente elektrische Ströme, um durch einen Anzug natürlichen Muskelkontraktionen zu steigern. Durch diese ganzkörperliche Herangehensweise, sollen größere Teile des Körpers als üblich angeregt werden.
So soll EMS-Training die Gewichtsabnahme fördern, die körperliche Kraft steigern, das Muskelwachstum anregen und Verspannungen und muskuläre Unstimmigkeiten lösen. Viele preisen, dass EMS-Personal-Training bei Rückenschmerzen geholfen haben soll. In einigen Fällen berichten EMS-Klienten sogar von einer vollständigen Linderung ihrer (chronischen) Rückenprobleme insgesamt. Aufgrund der Erhöhung sowohl des Muskeltonus als auch der Durchblutung benachbarter Gewebe, so die Anhänger, kann EMS auch einen positiven Einfluss auf Cellulite-Probleme haben.
Wir hielten es für wichtig, uns darüber zu informieren, wie dieses Wundertraining denn funktionieren soll. Es klingt zunächst zu gut um wahr zu sein. Ein Training, das man einfach vor dem Fernseher durchführen kann, während man eine Serie auf Netflix guckt, ganz ohne, dass man sich bewegen muss? Doch ist das ganze wirklich so einfach?
Hier ist, was wir über die Funktionsweise gelernt haben, wie sie EMS-Anhänger beschreiben. Elektrisches Muskelstimulationstraining nutzt das Nervensystem des Körpers und aktiviert Muskelgewebe durch ungefährliche elektrische Ströme. Ziel ist es, den Muskel in einen Zustand zur Kontraktion zu bringen. Der entscheidende Unterschied zu herkömmlichen Trainingsmethoden besteht darin, dass durch die Elektrostimulation mehr Muskelfasern während des Trainings aktiviert werden. Kurz gesagt, mehr Muskeln werden eingesetzt. Die Intensität dieses Effekts kann durch Regulierung des elektrischen Stroms selbst und mithilfe simultan durchgeführter Übungen modifiziert werden. Denn ja: EMS soll mehr beinhalten, als nurim Anzug vordem Fernseher zu sitzen. Festes Training im Anzug ist Teil der EMS-Methode.
Ein richtiges Ganzkörper-EMS-Training trainiert auf diese Art alle großen Muskelgruppen des Körpers und aktiviert auch tiefer liegendes Muskelgewebe, das mit traditionellen Trainingsmethoden typischerweise schwer zu erreichen ist, insbesondere für Anfänger. Anders als vieles Anfängertraining, das ohne Geräte oder mit relativ günstigem Equipment geschehen kann, zahlt man für EMS allerdings auch einen verhältnismäßig hohen Preis.
Am beliebtesten sind EMS-Anzüge oder EMS-Kleidung. Üblicherweise aus einer Weste und einer Hose aufgebaut, kann aber auch Arm- oder Beinstraps beinhalten. Zusätzlich zu der Kleidung braucht es auch eine Steuereinheit, die die elektrischen Impulse erzeugt und regelt. Sie ist verbunden und einem Satz Elektroden, die vom Kunden in der EMS-Kleidung getragen werden. Jede Muskelgruppe wird als Übertragungskanal auf der Steuereinheit dargestellt, wodurch individuelle Intensitäten in allen Muskelgruppen möglich sind.
Wie vielleicht durch die ganzen elektrischen Begriffe schon klar wird: So etwas ist nicht billig. Ein Satz EMS-Kleidung kann auf dem niedrigeren Ende schon um die 500 Euro kosten. Wer sich also nicht sicher ist, ob EMS nun wirklich das richtige für einen ist, sollte vielleicht nach einem EMS-Studio wie EMS Training Hamburg Ausschau halten, die das Training für Interessenten mit Ausrüstungsverleih anbieten.
Doch kommen wir zu der Frage, um die wir die ganze Zeit herumgetänzelt haben: Bringt das überhaupt was? Nun, offensichtlich passiert irgendetwas im Körper während dem EMS-Training. Viele schwören darauf. Doch wie viel macht der Anzug aus?
Mehrere Studien wurden durchgeführt, um die Effektivität von EMS zu testen. Während die Sporthochschule Köln Profi-Fußballspieler im Anzug untersuchte, konnten sie eine deutlich erhöhte Leistungsfähigkeit wahrnehmen. Die technische Universität Kaiserslautern konnte sogar direktes Muskelwachstum in ihrer Studie nachweisen.
Auch wenn die Effekte des EMS-Trainings also vielversprechend erscheinen, haben Experten dennoch Anlass, den Behauptungen skeptisch gegenüberzustehen. Selbst wenn Studien über EMS durchgeführt wurden, sind es bis jetzt nicht viele. Und die, die es gibt, hatten oft eher kleine Gruppen an Probanden, was es schwierig macht, weitreichende Schlussfolgerungen zu ziehen.
Letztendlich scheint EMS vielen wirklich zu helfen und ihr Training auf das nächste Level zu bringen. Der Preis, der jedoch noch immer mit dem Training einhergeht, wird viele ausschließen. Für die meisten Hobbysportler hat normales Krafttraining wahrscheinlich ohnehin eine vergleichbare Wirkung. Doch wer die Mittel hat und mit realistischeren Erwartungen herangeht, sollte definitiv dem EMS-Training eine Chance geben. Wenn auch nur, um Etwas neues auf der Fitness-Reise auszuprobieren!
Autor
Julian
Autor, Lektor und Social Media-Experte
Als Lektor, Autor und Social Media-Experte bringt Julian Dorra Erfahrung in den moderneren Finessen des Athletenalltags an den Tisch. Für ihn steht besonders das technische Element der Sportkarriere im Fokus: Wie man die subtilen Funktionen von Social Media zur Verbreitung nutzen kann.