Aufstiegskampf in der Regionalliga Nord: Ist Lübeck schon durch?

Die Regionalliga Nord gilt seit jeher als zu klein für einen Verein wie den VfB Lübeck und dessen eigenen Ansprüche. Kei

Die Regionalliga Nord gilt seit jeher als zu klein für einen Verein wie den VfB Lübeck und dessen eigenen Ansprüche. Kein Wunder, dass allein der Wiederaufstieg seit dem Abstieg aus der dritten Liga im Jahr 2021zählt. Nach einer schwierigen letzten Spielzeit stehen die Zeichen in der laufenden Saison voll und ganz auf der Rückkehr in den professionellen Fußball. Der VfB Lübeck steht nach einer tollen Hinrunde an der Tabellenspitze der Regionalliga Nord.

Die hohe Leistungsdichte der Fußball-Regionalliga Nordlernte der VfB Lübeck in der abgelaufenen Spielzeit kennen. Am Ende reichte es ausschließlich für einen enttäuschenden fünften Tabellenplatz. Für alle Freunde von Sportwetten zeigt sich daran allerdings auch die Attraktivität und Spannung innerhalb dieser Spielklasse.

Schaut man aber auf die Wett Tipps heute, sieht man, dass der VfB inzwischen als klarer Aufstiegsaspirant gehandelt wird. Für Buchmacher sind die Lübecker in nahezu jedem Spiel deutlich favorisiert. Im Jahr 2023 soll endlich der Wiederaufstieg in die 3. Liga gelingen.

Dank besonderer Regel: die Gunst der Stunde für den VfB Lübeck

Die großen eigenen Ambitionen unterstrichen die Verantwortlichen der Lübecker direkt nach dem Abstieg im Jahr 2021. Umgehend nach dem Ende der letzten Partie startete der Verein aus Schleswig-Holstein mit den Bauarbeiten am Stadion an der Lohmühle. In der Hauptsache ging es darum, eine Rasenheizung zu installieren, die ab dem zweiten Jahr in der 3. Liga zur Pflicht wird. Damit ist eindeutig, wohin die Reise des VfB Lübeck mittel- und langfristig gehen soll.

In der laufenden Spielzeit stehen dafür auch regeltechnisch alle Zeichen für die Lübecker. So wurde zeitgleich mit der Rückkehr zur eingleisigen Staffel mit insgesamt 19 Mannschaften auch beschlossen, dass in der Saison 2022/23 der Tabellenerste der Fußball-Regionalliga Nord direkt in die3. Liga aufsteigt. Dementsprechend fällt für den Meister der Regionalliga Nord in diesem Jahr die lästige Aufstiegsrunde mit Play-off-Spielen aus. Der VfB Lübeck hat also die große Chance, sich durchkonstante Leistungen direkt für den Profifußball in der dritten deutschen Fußballliga zu qualifizieren.

Hoffnungsvoll ins Jahr 2023: vielversprechende Leistungen in der Hinrunde

Bislang können die Lübecker die Saison 2022/23 als überaus gelungen bewerten. In der Regionalliga Nord beeindruckt die Mannschaft von Trainer Lukas Pfeiffer mit tollen Statistiken. So sammelte der VfB Lübeck bereits 47 Punkte in den ersten 21 Saisonspielen. Mit einem Torverhältnis von48:15 und stolzen 14 Siegen steht der Verein zurecht an der Tabellenspitze. Nur fünf Remis und zwei Niederlagen musste der Aufstiegsaspirant von der Ostsee bisher hinnehmen. Zur Winterpause beträgt der Vorsprung auf den ersten Verfolger Hamburger SV II bereits sechs Punkte.

Darüber hinaus konnte die Mannschaft von Kapitän und Abwehrchef Tommy Gruppe auch im DFB-Pokal glänzen. In der ersten Runde bezwangen den Grün-Weißen im vollen Stadion an der Lohmühle den Rivalen Hansa Rostock. Auf den Zweitligisten folgte der Bundesligist Mainz 05. Hier mussten sich die Lübecker allerdings nach tapferem Kampf mit 0:3 geschlagen geben. Trotzdem zwei echte Pokal-Highlights für den traditionsreichen Verein aus Lübeck. Auch finanziell ein tolles Zubrot. Mit einer mittleren sechsstelligen Summe darf für die beiden DFB-Pokal-Runden in jedem Fall gerechnet werden. Zusätzliches Geld, welches im Kampf um die 3. Liga sicher weiterhelfen kann.

Vom Umbruch zum Erfolg: Aufstiegsaspirant VfB Lübeck

Vor mehr als einem Jahr vollzog der Traditionsverein aus Norddeutschland nach dem bitteren Abstieg einen radikalen Umbruch. Mehr als 20 eigene Spieler verließen den Verein. Das Fehlen von finanziellen Mitteln erschwerte den Neustart. So konnte nicht einmal die Hälfte des Budgets, welches zum Aufstieg in der Saison 2019/20 verhalf, investiert werden. Darüber hinaus verließ mit Rolf Landerl der langjährige Erfolgstrainer den Verein. Sein bisheriger Co-Trainer Lukas Pfeiffer übernahm.

Durch viele durchwachsene Leistungen und eine am Ende rechtmäßige Saison hatte der VfB Lübeck in der Premierensaison des jungen Trainers allerdings wenig mit dem Aufstiegsrennen zu tun. Trotzdem schenkten die Verantwortlichen Pfeiffer weiter das Vertrauen. Das zahlt sich nun aus. In den letzten Monaten durchliefen die Lübecker eine erfolgreiche Entwicklung und sind auf bestem Weg im zweiten Anlauf die Rückkehr in die dritthöchste deutsche Spielklasse im Fußball zu schaffen.

Dabei half natürlich auch die verbesserte finanzielle Situation des Klubs. Abgesehen von der verbesserten Infrastruktur rund um das Team sorgt eine treue Sponsorenbasis mittlerweile für ein äußerst stabiles finanzielles Fundament. Dementsprechend konnte auch der eigene Kader stetig mit neuen Spielern vom Transfermarkt aufgerüstet werden.

Unter anderem wurde mit der Verpflichtung des ehemaligen Kapitäns von Fortuna Köln Jannik Löhden ein echter Transferkracher im Sommergelandet. Der Abwehr- und Führungsspieler hilft der Mannschaft mit seiner Erfahrung und seinem großen Einsatz weiter. Auch für die Offensive gelang den Lübeckern eine sinnvolle Neuverpflichtung. Von Carl Zeiss Jena aus der Nordost-Regionalliga wurde Flügelspieler Felix Drinkuth verpflichtet. Mit mehr als zehn Scorerpunkten belebt der Linksaußen das Offensivspiel der Grün-Weißen.

Abgesehen von den Zweitvertretungen aus Hamburg, Bremen und Hannover stellt der VfB Lübeck den wertvollsten Kader der Regionalligisten aus dem Norden. Ein Kaderwert von über 2,2 Millionen Euro verspricht für die aktuelle Spielklasse einen vielversprechenden Kader mit tollen Spielern.

Prognose für die Rückrunde der Regionalliga Nord

Vor Saisonbeginn galten vor allem die Zweitvertretungen aus Hamburg, Hannover und Bremen sowie der SC Weiche Flensburg 08 als größte Konkurrenten um den Aufstieg in die dritte Liga. Auch dem FC Eintracht Norderstedt aus dem Hamburger Umland sowie dem 3. Liga-Absteiger TSV Havelse wurde eine Rolle im Aufstiegskampf zugetraut.

Nach der Hinrunde steht fest: Nur die Zweitvertretungen aus Hamburg und Hannover konnten den Erwartungen bisher gerecht werden. Sowohl Eintracht Norderstedt als auch Weiche Flensburg und die zweite Mannschaft von Werder Bremen sind bereits weit von der Tabellenspitze abgeschlagen und werden im Aufstiegskampf wohl keine bedeutende Rolle mehr spielen.

Am 28. Mai 2023 findet der letzte Spieltag der Regionalliga Nord statt. Die Neuregelung sorgt dafür, dass zu diesem Zeitpunkt feststehen könnte, in welcher Liga der VfB Lübeck in der kommenden Saison spielen wird. Die gesamte Hansestadt hofft natürlich auf die Rückkehr in die 3. Liga.

Fazit: „Lohmühlen-Fußball“ als Erfolgskonzept

Bekannt ist der VfB Lübeck seit Jahren für seinen markanten „Lohmühlen-Fußball“. Ein offensiver Spielstil mit viel Ballbesitz sorgt dabei für große Unterhaltung und soll in Zukunft auch in der dritthöchsten deutschen Fußballliga wieder auf sich aufmerksam machen.

Der Verein von der Ostsee will sich mit dem Aufstieg langfristig im deutschen Profifußball etablieren. Bisher sieht alles danach aus, als sollte der Traum in der kommenden Saison endlich in Erfüllung gehen.

Autor

Mitgründer und Marketing Experte

Als Leiter der Agentur 4EVERGLEN bringt Michael Gnamm massenweise Erfahrung und Finesse an den Tisch um die Karriere von Sportler:innen zu boosten und ihre Geschichten mithilfe von New Media zu verbreiten.